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Rückblick: 10 000 Gründe – Welttag der Suizidprävention 2016

Freitag, 09.09.16 – Pressekonferenz von FRANS und AGUS

Den Auftakt der diesjährigen Veranstaltungen zum Welttag der Suizidprävention stellte eine exklusive Presseveranstaltung am Freitag, 09.09. um 14:00 Uhr dar. Hierzu waren einige ausgewählte Journalisten persönlich eingeladen worden. Renata Wagner (AGUS e.V.), Walter Kohl (Schirmherr von FRANS) und Stefan Majer (Gesundheitsdezernent der Stadt Frankfurt) standen den anwesenden Pressevertretern Rede und Antwort. Direkt im Anschluss gab es von Vera Pfeil (AGUS e.V.) eine exklusive Vorab-Führung durch die Ausstellung „Suizid – Keine Trauer wie jede andere“.

Freitag, 09.09.16 – Eröffnung der Agus-Ausstellung „Suizid – Keine Trauer wie jede andere“

Weiter ging es um 17:00 Uhr mit der feierlichen Eröffnung der Ausstellung „Suizid – keine Trauer wie jede andere“ im Haus Am Dom. Nach Grußworten von Dr. Daniela Kalscheuer (Haus am Dom) und Dr. Christiane Schlang (FRANS) gab es Redebeiträge von Renata Wagner (Gründerin der Frankfurter AGUS-Selbsthilfegruppe und betroffene Angehörige) sowie Walter Kohl. Beide sprachen ergreifend über die schwierige Trauer nach dem Verlust eines Angehörigen durch Suizid und die Herausforderungen, die sie bewältigen mussten. Walter Kohl berichtete außerdem über seine eigene suizidale Phase, wie er sie überwand und wie daraus sein Engagement für die Suizidprävention und seine Schirmherrschaft bei FRANS entstand.
Eingerahmt, abgerundet und aufgelockert wurde die Veranstaltung durch einen Trauertanz und die musikalische Untermalung einer Cellistin.
Die Veranstaltung war mit ca. 150 Personen trotz des sommerlichen Wetters und diverser Konkurrenzveranstaltungen so gut besucht, dass nicht mehr alle Gäste einen Sitzplatz fanden.
Im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung war es möglich sich bei Brezeln und Getränken auszutauschen und sich die Ausstellung anzusehen.
Die Räumlichkeiten im Haus am Dom boten einen sehr schönen Rahmen für die Eröffnungsveranstaltung wie auch für die komplette Ausstellung, die insgesamt vom 9.-18. September zu besichtigen war.

„Ich bin zwar bereits beruflich mit dem Thema Suizid in Kontakt gekommen und habe mir auch schon den ein oder anderen Gedanken zu diesem Thema gemacht, doch die schwierige Situation der Angehörigen habe ich dabei eher vernachlässigt. Der Beitrag der gleich doppelt betroffenen Angehörigen Renata Wagner bei der Ausstellungseröffnung hat mich deshalb „kalt erwischt“. Sie schilderte sehr eindrucksvoll die besonders herausfordernde Situation der Hinterbliebenen und mit welchen Fragen sie von Außenstehenden konfrontiert werden und sich selbst konfrontieren. Man konnte sich, soweit das möglich ist, gut hineinfühlen in die aufwühlenden Emotionen und das Schwanken zwischen Wut, Trauer, Enttäuschung, Kränkung und eigener Schuldzuweisung.“

(Kommentar einer Besucherin)

Samstag, 10.09.16 – Infostand FRANS an der Hauptwache

Am 10. September – dem Welttag der Suizidprävention selbst – nutzte FRANS mit einem bunten Infostand in der Nähe der Hauptwache die Gelegenheit, Passanten auf das Thema Suizid aufmerksam zu machen. Spätestens mit dem spektakulären Auftritt des weißen Stelzenvogels „Enaya Dayeh“ war der Stand nicht mehr zu übersehen. Viele Interessierte und Betroffene zeigten sich schockiert über die hohe Anzahl der Suizide in Deutschland und nahmen Infomaterial und Flyer von FRANS sowie den verschiedenen am Stand vertretenen Vereinen und Einrichtungen mit. Den ganzen Nachmittag über sorgten außerdem die knallgrünen Ballons und Tragetaschen mit dem 10.000-Gründe-Logo für Farbtupfer und Aufmerksamkeit in der kompletten Innenstadt.

Sonntag, 11.09.16 – „Lebensmüde – sterbenswach“ Matinée mit Matthias Keller im Stalburg Theater

Den Abschluss der Veranstaltungen bildete am Sonntag die Text-Musik-Performance von Matthias Keller. Sie wurde in Kooperation mit dem Gesundheitsamt eigens für den Welttag der Suizidprävention entwickelt und am 11.09. zum vierten Mal aufgeführt. In einer Collage aus Texten, Gedichten und Liedern (u.a. von Herman Hesse, Kurt Cobain, Monthy Python, Farin Urlaub, Sigmund Freud, Hildegard Knef, Rainer Maria Rilke und Massive Attack) nähert sich Keller der schwierigen Thema Suizid von der künstlerischen Seite und vermochte es, dem Publikum in dem bis auf den letzten Platz besetzen Saal auch den ein oder anderen Lacher zu entlocken.

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