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Rückblick Zehntausend Gründe – Welttag der Suizidprävention 2022

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie konnte FRANS der Frankfurter Bevölkerung anlässlich des Welttages der Suizidprävention wieder ein umfangreicheres Angebot an Veranstaltungen anbieten. Um auf das Thema Suizid sowie auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, wurde rund um den 10. September einiges auf die Beine gestellt. Durch den Infostand, eine kreative Live-Graffiti-Aktion, einen spannenden Vortrags- und Diskussionsabend sowie die jährliche Gedenkzeremonie sollte das bestehende Tabu rund um Suizidalität in die Öffentlichkeit geholt und der Stigmatisierung entgegengewirkt werden.stmals seit Beginn der Corona-Pandemie konnte FRANS der Frankfurter Bevölkerung anlässlich des Welttages der Suizidprävention wieder ein umfangreicheres Angebot an Veranstaltungen anbieten. Um auf das Thema Suizid sowie auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, wurde rund um den 10. September einiges auf die Beine gestellt. Durch den Infostand, eine kreative Live-Graffiti-Aktion, einen spannenden Vortrags- und Diskussionsabend sowie die jährliche Gedenkzeremonie sollte das bestehende Tabu rund um Suizidalität in die Öffentlichkeit geholt und der Stigmatisierung entgegengewirkt werden.

Den Welltag flankierend hängen seit dem 09.09.2022 im Frankfurter Stadtgebiet erneut Plakate. In diesem Jahr sind darauf als Abschlussaktion durch die Deutsche Bahn Stiftung geförderten Comic-Projekts die zwei Hauptfiguren des FRANS-Comics zu sehen. en Welltag flankierend hängen seit dem 09.09.2022 im Frankfurter Stadtgebiet erneut Plakate. In diesem Jahr sind darauf als Abschlussaktion durch die Deutsche Bahn Stiftung geförderten Comic-Projekts die zwei Hauptfiguren des FRANS-Comics zu sehen.

Infostand Freitag – 09.09.2022

Die diesjährige Auftaktveranstaltung zum Welttag der Suizidprävention bildete ein Infostand auf der Zeil. Trotz wiederkehrender Schauer konnten auch an diesem Tag, dank des sehr belebten Orts, viele Menschen erreicht und wertvolle Gespräche geführt werden.
Da wir jährlich einen neuen Standort für den Infostand wählen und es schon eine Weile her ist, dass der Pavillon in der Innenstadt aufgebaut wurde, dachten wir, es wäre wieder an der Zeit. Die Zeil als Standort bot einmal mehr die Möglichkeit, mit ganz verschiedenen Menschen ins Gespräch zu kommen. Unser Infostand wurde zwischen 12 Uhr und 17 Uhr nicht nur gut von Passant:innen aufgesucht, sondern es fanden auch wieder einige Netzwerkmitglieder ihren Weg dorthin. Der Infostand bietet sich auch immer gut zum Netzwerken an.

Ein Kamerateam der Hessenschau war ebenfalls zugegen, welches an dem Tag Jörg Engelhardt (Selbsthilfegruppe Männer mit Depression) für einen Beitrag zum Welttag der Suizidprävention begleitete. Der Beitrag wurde am 10.09.2022 ausgestrahlt und ist in der Mediathek verfügbar (siehe unten unter „Präsenz in den (sozialen) Medien“).Ein Kamerateam der Hessenschau war ebenfalls zugegen, welches an dem Tag Jörg Engelhardt (Selbsthilfegruppe Männer mit Depression) für einen Beitrag zum Welttag der Suizidprävention begleitete. Der Beitrag wurde am 10.09.2022 ausgestrahlt und ist in der Mediathek verfügbar (siehe unten unter „Präsenz in den (sozialen) Medien“).

Live Graffiti-Aktion – Samstag, 10.09.2022

Highlight sollte in diesem Jahr eine Live Graffiti-Aktion mit dem Naxos- Atelier und Justus Becker am Bauzaun von MainYard in der Breite Gasse werden. Doch auch hier hatte das Wetter leider andere Pläne. Aber wir haben das Beste daraus gemacht: Den Bauzaun konnten wir grundieren, das Graffiti folgt in den nächsten Wochen bei stabilerem Wetter und bis dahin schmücken unsere „Promi-Plakate“ aus dem letzten Jahr den Bauzaun. Zusätzlich gab es einen kleinen Infostand und die Möglichkeit, am FRANS-Quiz das eigene Wissen zum Thema Suizidalität zu testen. Begleitet wurde die Veranstaltung von Alex White T., einem jungen Sänger/Produzent und Gitarrist aus Wiesbaden. Einen kleinen Eindruck von der Veranstaltung bekam man auf den Social Media Kanälen des Gesundheitsamtes (siehe unten unter „Präsenz in den (sozialen) Medien“).

Gedenkzeremonie – Sonntag, 11.09.2022

Wie in den vergangenen Jahren umfasste die FRANS-Kampagne anlässlich des Welttags auch die sonntägliche Gedenkzeremonie. Nachdem 2017 die Gedenkzeremonie erstmals am nördlichen Mainufer zwischen Ignatz-Bubis-Brücke und Flößerbrücke stattgefunden und sich in den letzten Jahren die Tradition mit in den Main gegebenen Rosen etabliert hat, kam sie an diesem Sonntag in einem neuen Gewand daher. Begleitet von einem neuen Musik-Duo (Bass & Saxophon) führten Dr. Christiane Schlang vom Gesundheitsamt und Gunter Huhn von Trees of Memory e.V. durch das Abschiedsritual in dessen Zentrum in diesem Jahr die Kastanie stand. Sinnbildlich als Baum der Erinnerung, für Liebe, Freundschaft, Mut und die Hoffnung, neue Perspektiven zu entdecken. Alle Anwesenden hatten zudem die Möglichkeit, Gedanken oder Gefühle durch Niederschreiben zu manifestieren – es stand eine (kompostierbare) Box bereit, in der diese Schreiben der Teilnehmenden gesammelt wurden und die anschließend mit all den gesammelten Botschaften der Erde übergeben wurde. Am Ende der Zeremonie konnten auch mitgebrachte Rosen noch in den Main gegeben werden.
Zudem wurde in diesem Jahr das Wiesenstück rund um die Kastanie zwischen den zwei Brücken im Rahmen der Zeremonie als Ort der Erinnerung gewidmet und in Kooperation zwischen der FRANS-Koordination im Gesundheitsamt und dem Grünflächenamt der Stadt Frankfurt wurde eine „Gedenk-Bank“ mit entsprechender Plakette aufgestellt. Diese trägt die Inschrift „Ort der Erinnerung. Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention (FRANS)“, eine Rose und einen QR-Code, der auf die FRANS Website weiterleitet. Die Bank soll nicht nur für Hinterbliebene, sondern auch für alle anderen Frankfurter:innen ein Ort zum Verweilen und Gedenken bieten und dabei mitten in der Stadt, mitten im Leben mit Blick auf den Main auch ein Ort voller Lebendigkeit sein.

Suizidprävention aus drei Perspektiven – Montag, 12.09.2022

Ab 19 Uhr durften FRANS und das Würdezentrum Frankfurt ca. 60 Interessierte zu einem Vortragsabend im Gesundheitsamt begrüßen. Dr. Oliver Dodt, Walter Kohl und Dr. Ingmar Hornke hielten Kurzvorträge und nahmen dabei unterschiedliche Perspektiven ein:

Suizid: Fakten und wirksame Schutzmaßnahmen
Dr. Oliver Dodt (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie) lieferte Zahlen, Daten und Fakten rund um das Thema Suizidalität und Suizidprävention, benannte Gründe, Motive und Auslöser. Er berichtete über notwendige und wirksame vorsorgliche Maßnahmen und darüber, was wir als Einzelne und als Gesellschaft tun können, um zu helfen.

„Wahl-Kampf fürs Leben“
Walter Kohl (Autor, Coach, Unternehmer und Schirmherr von FRANS) berichtete er aus der eigenen Biografie über die Berührungspunkte mit dem Thema Suizid und Suizidalität: Über den Suizid seiner Mutter Hannelore Kohl 2001 sowie seine Erfahrungen rund um einen eigenen Suizidversuch und seinen neuen Weg zu einer glücklichen und lebensbejahenden Lebensgestaltung. Ziel von Walter Kohl ist es, andere Menschen mit seinen Erfahrungen und Lösungsvorschlägen stärken und inspirieren.

Palliativmedizin
Dr. med. Ingmar Hornke (Arzt für Anästhesiologie-Palliativmedizin) bereicherte den Abend durch die Perspektive der Palliativmedizin, welche Menschen mit Todeswünschen und Lebensüberdruss begegnet. Er schilderte, wie Schwerstkranke und gebrechliche Menschen oft Todeswünsche äußern und gleichzeitig leben wollen. Was dies für diese Menschen und die Helfenden bedeutet konnte er durch 20 Jahren Aktivität in der Hospizbewegung und Palliativmedizin anschaulich vermitteln.

Im Anschluss an die drei Kurzvorträge gab es für das Publikum noch die Möglichkeit Rückfragen zu stellen und in die Diskussion mit den Vortragenden zu gehen, welche sehr rege genutzt wurde. Auch die Infostände des Würdezentrums, des Palliativteams und FRANS erfreuten sich an vielen interessierten Besucher:innen.

Präsenz in den (sozialen) Medien rund um den Welttag zur Suizidprävention 2022

Im folgenden einige Links zur Berichterstattung rund um den Welttag der Suizidprävention, auch wurden erfreulicherweise einige Beiträge in den sozialen Medien gepostet (z.B. von der PTK Hessen, von mainyard.ffm oder vom SSR Frankfurt, gerade auf den neuen Social-Media-Kanälen des Gesundheitsamts wurde während der Veranstaltungen tagesaktuell viel veröffentlicht.

„Über weiter leben und wieder leben“

Der Infostand, die Graffiti-Aktion sowie die Gedenkzeremonie wurden von einer Studentin der Freien Journalistenschule Berlin begleitet. Für ihre Abschlussarbeit verfasste Simone Rothenpieler diesen schönen Text über unsere Aktivitäten:

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