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Zehntausend Gründe – FRANS-Aktivitäten zum Welttag der Suizidprävention 2018

Sonntag, 09.09.2018

Auch dieses Jahr fanden anlässlich des Welttags der Suizidprävention wieder vielfälige Veranstaltungen unter der Kampagne „Zehntausend Gründe – Suizid verhindern“ statt, die FRANS gemeinsam mit der Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt organisiert. Den Auftakt bildete am Sonntag, 09.09.2018 eine Gedenkzeremonie am Mainufer – das im vergangenen Jahr erstmals veranstaltete Abschiedsritual fand auch in diesem Jahr wieder großen Anklang. Zwischen Ignatz-Bubis-Brücke und Flößerbrücke gedachten wir mit ca. 35 Besuchern gemeinsam der Menschen, die sich das Leben genommen haben. Es gab kurze Ansprachen, unter anderem von der Leiterin der AGUS- Frankfurt-Gruppe (Angehörige um Suizid e.V.), die den Hinterbliebenen Raum zum Trauern und Mut geben sollten. Begleitet wurde die Zeremonie von klangvoller Akkordeon-Querflöten-Musik. Zum Abschluss wurden zum Gedenken an die Verstobenen Rosen in den Main gegeben. Danach waren alle Anwesenden eingeladen, noch einen Moment bei Kaffee, Tee und Gebäck zu verweilen und die Gelegenheit zu nutzen, sich untereinander aber auch mit FRANS- und AGUS-Teammitgliedern auszutauschen.

Montag, 10.09.2018

Der Welttag der Suizidprävention selbst, am Montag, 10.09.2018, wurde von einem großen, bunten Infostand mitten in Bornheim begleitet. In der Zeit von 15:00 bis 18:00 Uhr konnten Interessierte bei sommerlichen Temperaturen mitten auf dem Merianplatz nahe des U-Bahn-Aufgangs zahlreiche Informationen zum Thema Suizidalität, zum Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention und zu Hilfsangeboten erhalten. Viele Menschen konnten wir mit dieser sehr auffällig-öffentlichen Aktion ermutigen, sich über dieses Thema zu informieren. Und wie schon so oft konnten wir die Erfahrung machen, dass durch offenes Präsenzzeigen Stigmata und Tabus doch häufig gebrochen werden können und die Gelegenheit genutzt wird, über Suizid und Suizidalität zu sprechen. Der ein oder andere wurde darüber hinaus sicherlich auch von den Give-Aways angezogen. Zeitweise waren auf dem ganzen Merianplatz und den angrenzenden Straßen zahlreiche hellgrüne Luftballons, Fahrradsattelschoner und grüne mit Infomaterial gefüllte Stofftaschen zu sehen.

Den Infostand nutzten wir auch, um noch auf die am selben Tag stattfindenene Abendveranstaltung hinzuweisen. Diese fand um 19.30 Uhr im Kulturhaus Katakombe in der Pfingsweidstraße satt und stand unter dem Motto der vielen unterschiedlichen Blickwinkel auf bzw. rund um das Thema Suizid. Bei der Kurzdokumentation „Über dem Abgrund: Suizid aus vier Perspektiven“ kamen Viktor Staudt, der einen Suizidversuch überlebte, eine Mutter, die ihren Sohn verlor, ein Lokführer, der in seinem Berufsleben fünf Menschen überfahren musste sowie ein Psychiater, der mit suizidalen Menschen arbeitet, zu Wort. Im anschließenden Filmgespräch, das von Lucia Schmidt moderiert wurde, wurden diese Perspektiven aufgegriffen und weiter ergänzt. Zu Gast waren Priv. Doz. Dr. med Michael Grube (Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie – Psychosomatik am Klinikum Frankfurt Höchst), Christina Best (stellvertretende Leitung in der Notfallseelsorge Frankfurt), Vera Pfeil (AGUS e.V.) und Petra Wallner-Rübeling (Gleichstellungsbeauftragte des Jobcenter Frankfurt am Main). Ein „fünfter Stuhl“ auf dem Podium lud das Publikum zu Fragen und Anregungen ein und tatsächlich wurde die Diskussion durch zahlreiche Beiträge aus dem Publikum bereichert. Mit über 100 Besuchern war die Veranstaltung so gut besucht, dass die letzten Gäste nur noch auf nachgestellten Stühlen im Gang Platz fanden.

Freitag, 14.09.2018

Die letzte Veranstaltung im Rahmen des diesjährigen Welttags der Suizidprävention fand am Freitagabend, 14.09.2018, im Saalbau Südbahnhof statt. Matthias Keller begeisterte mit seinem mittlerweile schon fast zur Tradition gewordenen Programm „Lebensmüde – Sterbenswach“ – einer Zusammenstellung aus musikalischen, literarischen und eigenen Beiträgen – wie immer das Publikum. Besonders schön war die Tatsache, dass aufgrund der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention, die vom 14. bis zum 16.09. in Frankfurt stattfand, Besucher aus ganz Deutschland den Weg in den Südbahnhof fanden. Nach der Veranstaltung konnten die Aktivitäten rund um den Welttag der Suizidprävention bei anregenden Gesprächen in gemütlicher Atmosphäre am Infotisch vor dem Veranstaltungssaal ausklingen.

Die Kampagne „Zehntausend Gründe – Suizid verhindern“ wird gefördert  durch die AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für diese seit Jahren tolle Unterstützung!

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